genius foci
(in Anlehnung an ‘genius loci’ (lat.):
geistiges Klima eines Ortes)
2002


10 Leuchtkästen à 2 Photos

 

Wir sehen.
Jeden Tag.
Aufs Neue.

 

Unsere Wahrnehmung ist dabei jedoch in der Regel von dem geprägt, was wir kennen, gewohnt sind, und nur selten wird uns bewußt, daß jeder Blick zahlreiche Bilder und Möglichkeiten in sich birgt, die Dinge zu betrachten.
‘Genius foci’ greift eine dieser Möglichkeiten auf und zeigt, wie unterschiedlich ein ‘Augen-Blick’ allein durch Verschiebung der Schärfeebene wahrgenommen werden kann.
 
„Dinge so anzusehen, als sähe man sie zum ersten Mal, ist eine Methode, um an ihnen bisher unbeachtete Aspekte zu entdecken. Es ist eine gewaltige und fruchtbare Methode, aber sie erfordert eine strenge Disziplin. Die Disziplin besteht im Grunde in einem Vergessen, einem Ausklammern der Gewöhnung an das gesehene Ding, also aller Erfahrung und Kenntnis von dem Ding.“
 
Vilém Flusser